TdA PzS 21 Thun
- Sheila Anneler
- 25. März 2018
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Apr.
Am 17. März 2018 besuchten wir unser Mitglied Jack in seiner RS am Tag der Angehörigen bei den Panzergrenadieren der PzS 21 in der Dufourkaserne Thun.
Mit leichter Verspätung kamen wir in der Kaserne an. Bei bewölktem Wetter machten wir uns auf die Suche nach unserem Mitglied.
Als wir an der Panzerhalle D ankamen, wurden gerade die Kompanien und ihre Aufteilungen vorgestellt. Nach dieser Einführung begann das in der Kaserne stattfindende Rahmenprogramm aller angehörigen Truppenteile der PzS 21 (FüStf, Aufkl, PzJg, Pz, PzGren, PzSap) und das Kasernengelände sowie der Waffenplatz waren für den öffentlichen Besuchsbetrieb begehbar.
Zuerst galt unsere Aufmerksamkeit dem Panzermuseum Thun, welches sich innerhalb des Kasernengeländes befindet und daher ansonsten nicht ohne Weiteres frei zugänglich ist (vorherige Anmeldung & Genehmigung erforderlich).
Nach dem Rundgang über das Museumsareal stiessen wir zur Demonstration «Orts- und Häuserkampf» der PzGren Gefechtler, sowie des KdoZugs. Gezeigt wurde das taktische Vorgehen bei der Säuberung eines Gebäudes (Houseclearing) inkl. Festsetzung von Kombattanten und Verhalten/Erstversorgung bei Eigenausfall/Verwundung -> CUF & TCCC (CareUnderFire & TacticalCombatCasualtyCare).
Nach dieser interessanten Vorführung machten wir und auf den Weg zum Shuttlebus, welcher uns auf das Waffenplatzgelände Thun zur Demonstration «Panzerschiessen» im Rahmen einer Patrouille mit dem SPz2000 (CV 9030CH oder auch CV 9030 MkII) brachte. Nach einer kurzen Einführung in die Kommando- und Befehlsstruktur, sowie Bewaffnung und Wirkungsweise der Schützenpanzer ging es auch schon los:
Zur linken Seite der Zuschauer kam eine Patrouille, bestehend aus zwo Schützenpanzer 2000, auf und bezog Stellung im offenen Feld. Der Funkbetrieb zwischen beiden Fahrzeugen wurde dabei über Lautsprecher übertragen, sodass die bei der Einführung zuvor erklärte Befehls- und KdoStruktur jederzeit nachvollzogen werden konnte.
Nachdem am gegenüberliegend befindlichen Zielhang nacheinander mehrere Feindscheiben «Schützenpanzer», sowie «Infanterie» gezeigt wurden, begann die Patrouille im selbständig geführten Feuerkampf damit, die Ziele zu bekämpfen. Gezeigt wurde hier der Einsatz der Primärbewaffnung gegen gepanzerte Ziele (30mm Maschinenkanone Mk44), sowie der Einsatz der Sekundärbewaffnung gegen Infanterie (7.5mm Maschinengewehr 1951/00) im scharfen Schuss. Ebenfalls zum Einsatz kamen die 7.6cm Nebelwerfer (1987), gezeigt beim Rückzug beider Fahrzeuge nach Beendigung des Feuerkampfes.
Nach dieser Demonstration stiegen wir wieder in die bereitstehenden Shuttlebusse, welche uns zurück zum Kasernengelände brachten. Leider fing es zu diesem Zeitpunkt an zu regnen, was sich für den Rest des Tages auch nicht mehr ändern sollte. Auf diesem Weg kamen wir auch an der Station «Simulationsschiessen» vorbei, an welcher man sich das Manipulieren, sowie die Verwendung der beiden Waffensysteme Panzerfaust 3 und Sturmgewehr 90 erklären lassen und die Instruktionen dann via Laseraufsatz im SimSchiessen umsetzen konnte.
Nach einer Weile trafen wir dann auf unser Mitglied Jack, welcher aktuell seine RS als Besatzer (Richter) auf dem System SPz2000 bei den PzGren macht.
Gemeinsam besichtigten wir dann die verschiedenen Posten der diversen Kompanien, wie auch die aufwändig gestalteten, begehbaren und interaktiven Panorama-Displays in den Panzerhallen. Ebenso gab es kleinen Abstecher zu den Fahrzeugen der Panzerjäger (Piranha PzJg TOW), auf welchen das simulierte Schiessen mit dem Lenkwaffensystem TOW erklärt und ausprobiert wurde.
Gegen 1230 Uhr gab es dann offiziell Mittagessen: traditionell servierte die Feldküche Hörndli mit g’Hacktem zur Stärkung.
Nachdem wir unsere Mittagspause beendet hatten, ging es weiter zu den restlichen Panzerhallen. Den wohl aufwändigsten Auftritt hatte hier die Aufklärungskompanie:
Dort wurden u.a. ein Biwak, diverse Beobachtungsstellungen, ein interaktiver Posten an dem das Manipulieren und die techn. Details des auflafettierten MG 51/71 gezeigt und geübt wurde, sowie ein Posten zur Demonstration der Ladetätigkeiten und Verwendung des Waffensystems TOW (wie auf dem Piranha PzJg TOW montiert) gezeigt. Alle gezeigten Fahrzeuge, Waffensysteme und Ausrüstungsgegenstände (wie z.B. Westen, Restlichtverstärker, etc.) konnten besichtigt, bedient, begangen oder je nach Art des Gegenstanden (wie z.B. Splitterschutzwesten, Restlichtverstärker, etc.) sogar selbst aus- und/oder anprobiert werden.
Um 1400 Uhr gab es dann eine Schulpräsentation an welcher erklärt wurde, wie die verschiedenen Einheiten eingesetzt werden, sowie auch wie diese zusammen im Verbund wirken.
Zusätzlich gab es dazu noch eine dynamische Präsentation zum Thema «Wirken im Verbund», bei welcher das Passieren eines Panzerverbands nach vorheriger Sicherung eines Engnisses durch abgesessene PzGren, sowie Öffnung des Engnisses durch die nachgezogenen PzSap gezeigt wurde. Zum Einsatz kamen hier die SPz2000 und KdoSPz2000 der PzGren, die SPz 63 M-113 A1 und der G/MiRmPz Leopard Kodiak der Sappeure, sowie der Kampfpanzer 87 Leopard 2 der Panzertruppe.
Hier trafen als erste Kraft die SPz der Panzergrenadiere ein und liessen ihre transportierten (jeweils 8 Mann) Gefechtler zur Nahsicherung absitzen. Als diese die Rundumsicherung, bzw. einen Brückenkopf hergestellt hatten, trafen als nächstes die Sappeure ein, welche das Engnis (eine Barrikade aus Baumstämmen) mittels Kettensäge und Sprengrohr beseitigten.
Nach erfolgreicher Öffnung passierte nun der im rückwärtigen Raum wartende Kampfpanzerverband im Eilmarsch die Stelle. Nachfolgend schlossen sich die Kommandopanzer der PzGren, sowie die Sappeure inkl. Genie-&Minenräumpanzer Kodiak dem Verband an, bevor auch die Rundumsicherung der PzGren wieder aufgehoben wurde und diese ebenfalls wieder ihre Position im Verband aufnahmen.
Nach dieser Demonstration gab es in den Hallen Kaffee und Dessert, was wie bereits das Mittagessen von der PzS 21 offeriert wurde. Lediglich Getränke wie Rivella, Bier oder Wein mussten an der, eigens von den PzGren aufgebauten, Getränkebar bezahlt werden.
Um 1500 Uhr fand dann schliesslich, immer noch in strömendem Regen, die Hauptverlesung mit anschliessender Entlassung der Truppen in den Wochenendurlaub bis Sonntag 2300h statt. Danach und nach einem insgesamt sehr intensiven, aber auch ebenso interessanten und ereignisreichen Tag machten wir uns gemeinsam mit unserem Mitglied und PzGren Besatzer Jack wieder auf den Heimweg.
Wir bedanken uns herzlichst bei der Panzerschule 21 für die Durchführung dieses anspruchsvollen TDA, sowie bei allen organisierenden und insbesondere allen mitwirkenden Kräften für dieses Erlebnis und wünschen allen Rekruten weiterhin eine gute, aber vor allem auch lehrreiche und gesunde Zeit in ihrer RS!
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